Die Leiterin der Oelsnitzer Markt Apotheke, Frau Süßdorf-Schönstein, lud mich am gestrigen Montag zu einem Rundgang durch ihre Räumlichkeiten mit anschließendem Gespräch ein, dem ich sehr gern nachkam.

20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen seit 2015 in der großzügig geschnittenen Apotheke für besten Service, ein individuelles Beratungsangebot und eine breite Palette an Medikamenten. "Wir sind eine ganzheitlich orientierte Apotheke mit Fokus auf Prävention", so Süßdorf-Schönstein. Mit 15.000 Arzneien stellt die Apotheke im Zentrum der Sperkenstadt eine der größten Medikamenten-Warenlager in der Region - vollautomatisch werden die Packungen sortiert und an der Kasse über ein Förderband zum Kunden gebracht. Die Digitalisierung ist auch hier in vollem Gange.

Auch möchte die Apothekenleiterin für ihre Mitarbeiter ein angenehmes Arbeitsumfeld schaffen: 6 Wochen Urlaub und Bezahlung nach Tarif West gehören selbstverständlich dazu. Ein Vorzeigeunternehmen, in dem auch ausgebildet wird!

Kritik übte Frau Süßdorf-Schönstein an den Lieferschwierigkeiten für bestimmte Medikamente, an den Strafzahlungen durch den "Lagerstrukturausgleich" und an der Bürokratie, die Zeit raubt, die sie lieber für die Kundinnen und Kunden aufbringen würde. Auch der Online-Versandhandel wird kritisiert, der ohne Arzneimittelpreisbindung auskommt und die Apotheken im ländlichen Raum und somit einen wesentlichen Teil der medizinischen Grundversorgung in Frage stellen würde. Hier muss die Politik dringend ansetzen, um verlässliche Strukturen für die niedergelassenen Apotheken zu schaffen. Eine Aufgabe, die ich gern mit nach Berlin nehme.

Foto: Frau Süßdorf-Schönstein und ich vor dem vollautomatischen Arzneiwarenlager.